Diagnose: Schilddrüsenunterfunktion. (1)

Ihr Lieben,
viele von euch haben ja bei Instagram bereits mitbekommen, dass bei mir eine Schilddrüsenunterfunktion diagnostiziert wurde. Ich möchte hier jetzt nochmal die ganze Geschichte aufschreiben,  um zum einen  selber besser damit zurecht zu kommen zum anderen aber, um anderen Betroffenen zu helfen.

Fangen wir mal ganz von vorne an. Ich habe im Mai 2014 Angefangen abzunehmen,  dass wisst ihr ja bereits. Bis zum Mai 2015 lief es auch ganz gut und ich konnte fast Wöchentlich eine Abnahme auf der Waage verzeichnen. Dann stand ich bei ca. 101 Kg ( Startgewicht 146,6 Kg ) und wollte endlich ein UHU -  Unter Hundert - werden. Ich trainierte also noch härter und habe noch gesünder als vorher gegessen. Viel Salat / Obst / Gemüse und Eiweiß. Ich wollte bis zum Ostseeurlaub, der über Pfingsten ging, einfach die 99 auf der Waage sehen. Aber es passierte nichts. Kein Gramm ging runter und kein Gramm ging drauf. Es stand. Habe dann schon die Batterien der Waage gewechselt,  aber auch danach blieb die Zahl konstant stehen. Dann meinte jemand, ich solle Anlauf nehmen. 

Also gab es Abends einen schönen Döner (meine Schwäche) & am nächsten Tag: immer noch 101 Kg. Nix drauf & nix runter. Zu der Zeit habe ich mich wirklich täglich gewogen, ich weiß,  dass das nicht gut war. Dann, 3 Tage vor dem Urlaub war es plötzlich soweit. 99,9 Kg. Ich war zufrieden und konnte entspannt in den Urlaub fahren. Mit 101 Kg wäre es bestimmt auch schön gewesen. 

Dann lag das nächste Ziel darin, die -50 Kg Abnahme zu knacken. Dafür musste ich also 96,6 Kg Wiegen. Für diese 3,3 Kg habe ich sagenhafte 5 Monate gebraucht. Aber ich hab es geschafft und war auch da unendlich stolz auf mich. 50 Kg die ich einfach zu Abgenommen habe. Habt ihr schon mal versucht eine 50 Kg Hantel im Fitnesscenter zu tragen? Vergesst es - keine Chance. So, das nächste Ziel war also geschafft. So wollte ich bis Silvester 90 Kg wiegen, da ich ein schönes Kleid tragen wollte, um all die Fiesen Menschen,  die sich stets und ständig über mich lustig gemacht haben, den Imaginären Mittelfinger zu zeigen. 

Also im Oktober wurde angefangen für die "Silvesterfigur" zu arbeiten. Da ich aber so Schwierigkeiten hatte anzunehmen,  habe ich begonnen 5-6 mal die Woche Sport im Fitnesscenter zu treiben & nebenher habe ich noch 30 Days Shred von Jilian Michaels gemacht. Ein hartes Programm,  aber mein Wille war groß. Nach 4 Wochen ging es dann auf die Waage und die Enttäuschung war groß. Sehr groß. 97,8 Kg. Jetzt denken viele von euch bestimmt sofort daran, dass man Muskeln aufgebaut hat durch die Unmengen an Sport und ich vielleicht lieber Maß nehmen soll. Auch das habe ich natürlich gemacht und es tat sich wenig bis gar nichts. Am kompletten Körper habe ich 2,5 cm an Umfang verloren. Also Oberarme,  Brust, Taille, Bauch, Po, Oberschenkel und Wade. Ich glaube, dass 2 cm davon bereits an den Beinen weg waren. Der Rest des Specks blieb hartnäckig an mir kleben. Ich war natürlich total traurig und deprimiert,  aber habe mich nicht unterkriegen lassen.  
Weiter ging es also. 
Weniger essen, noch mehr Sport. Es ging mir schlecht. Ich war dauerhaft K.o., hatte dauerhaft Muskelkater,  war Müde und Abgeschlagen, hatte Haarausfall, schrecklich Kaputte und schuppige Kopfhaut, Nägel die aussahen, als würde ich den ganzen Tag daran Rumknabbern, meine Waden taten bei jedem Schritt so weh, dass ich schon bei dem Gedanken daran heulen könnte. Da ich so fertig war und teilweise Nachts trotzdem kein Auge zubekommen habe, bin ich zum Arzt. Er sollte mir einmal Blut abnehmen um zu schauen, ob denn alles okay ist. Denn dieses Abgeschlagene war anders. Nicht normal. 
Ich ging da schon von Schilddrüsenproblemen aus, da auch das abnehmen nicht mehr klappte. Ich war müde und konnte dennoch nicht schlafen. Er schrieb mich 2 Wochen krank und nahm Blut ab. 2 Tage später ging ich hin und wollte die Ergebnisse sehen. Er händigte mir diese aber nicht aus, wobei das als Patientin mein recht ist. Er meinte nur, dass alles okay sei und die Schilddrüsen keine Auffälligkeiten aufweist. Okay, er wird wissen wovon er spricht und ich machte weiter. Fragt mich nicht, woher meine Kraft und Motivation kam. 4 Wochen später  ( Mitte Dezember ) ging es wieder auf die Waage. 98,8 Kg. Spitze habe ich mir gedacht. Läuft bei dir. Rückwärts,  aber läuft. Ich bin dann ins Fitnesscenter und habe eine Körperfettanalyse gemacht. Auch da hat sich zur Analyse vom Anfang des Jahres fast nichts getan. Als ob ich nichts getan hätte. Alles umsonst. 
So wog ich zu Silvester also 98,8 Kg,  aber ich habe mir die Freude nicht nehmen lassen und die Leute haben trotzdem geguckt und geredet. Positiv, denn viele kamen und haben mir Komplimente gemacht, aber darum soll es hier nicht gehen. Ich machte also weiter und weiter und immer weiter. Nichts passierte. Ich habe dann meinen Kalorienbedarf in einem anderen Fitnesscenter berechnen lassen und einen Ernährungsplan erhalten. Habe mich streng daran gehalten und auch da war die Enttäuschung wieder groß. Keine Abnahme. Nichts. Alles beim alten. Ich bin in ein emotionales Loch gefallen und habe alle Menschen in meiner Umgebung genervt und Ihnen mein leid geklagt. 

Bis zum 20.04.16 habe ich das  alles ausgehalten. Dann ging es nicht mehr und ich bin wieder zum Arzt. Klagte auch Ihm mein Leid und fing an zu weinen. Es ist eine große last für mich und irgendwie fühlte ich mich von jedem Unverstanden. Er machte mir Vorschläge, bei denen mir im Nachhinein wirklich die Worte fehlen. Ich pochte dann aber darauf, dass er mir doch die Blutwerte aus dem Oktober heraus gibt. Da er wohl nicht noch mehr Tränen ertragen wollte, rückte er die Werte raus. Ich hatte natürlich keine Ahnung,  wunderte mich aber über diesen roten Strich an dem TSH - Wert. Also habe ich die Werte an meine beste Freundin geschickt,  die mich umgehend angerufen hat ( normalerweise klären wir lieber alles in unendlichen Sprachnotizen bei WhatsApp). Ich soll sofort zu einem anderen Arzt, die Werte sind nicht normal. Der TSH sollte ca. bei 1 liegen, meiner Lag im Oktober bei 3,67. Okay, schauen wir mal was die andere Ärztin dazu sagt. Ich habe also am selben Tag auch Ihr mein leid geklagt und sie verstand mich. Hat mich für den nächsten Tag zum Blut abgeben bestellt und versprach mir, auch an dem Tag dann noch ein Ergebnis zu haben. Also bin ich am 21.04. um 17 Uhr wieder hin. Ich wusste es. Mein TSH lag dann bereits bei 4,88. Bei dem TSH - Wert scheiden sich aber die Geister. Die einen sagen, bis 3,5 ist er in Ordnung, die anderen wiederum  sagen, dass er um 1 liegen soll. Ich bin der Auffassung, dass er um 1 liegen muss, damit der Körper richtig Funktionieren kann. Ein Stillstand über 8 Wochen mag vielleicht noch normal sein, aber 9 Monate sind, meiner Meinung nach, Krank. Da musste etwas nicht stimmen. 
Jetzt nehme ich seit 4 Tagen meine Tabletten ( L-Thyroxin 25mg ) und bin gespannt, wie es sich weiter entwickeln wird. 

Da dieser Eintrag schon sehr lang ist, kommen jetzt regelmäßig Schilddrüsen Updates online. Natürlich erfahrt Ihr das dann immer rechtzeitig auf Instagram. Ich hoffe Ihr hattet Spaß beim lesen und könnt meine Gedanken und Gefühle nachvollziehen. 

Bis dann - eure Jule 

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